Tauchen im Geiseltalsee

Der Geiseltalsee liegt im Saalekreis in Sachsen-Anhalt. Im Südwesten, Westen und Nordwesten grenzt der See an das Dorf Mücheln, im Nordosten, Osten und Südosten an die Städte Braunsbedra und im Nordwesten an Bad Lauchstädt. Mit einer Fläche von ca. 18 Quadratkilometer ist es der flächenmäßig größte künstliche See in Deutschland.

Wie der Geiseltalsee entstanden ist

Noch vor wenigen Jahren wurde das Gesicht des Geiseltals durch Braunkohleabbau geprägt. Der kleine Ort im südlichen Sachsen-Anhalt, wo über 300 Jahren Braunkohle abgebaut wurde, gehörte zu den bedeutendsten Bergbaugebieten Deutschlands. Nachdem der Braunkohlentagebau im Jahre 1993 geschlossen wurde, sind riesige Tagebaurestlöcher verblieben. Noch vor der Flutung im Juni 2003 hatten sich hier vier Seen gebildet. Der Zusammenlauf aller Teilseen zu einer geschlossenen Wasserfläche – dem Geiseltalsee, erfolgte 2008 bis 2011. Der Geiseltalsee hat heute eine Breite von 3,5 km und eine Länge von 7,3 km. Damit bietet der Geiseltalsee viel Platz für Wasservögel und Naturschauspiele der besonderen Art, aber auch für Wassersportler und Taucher.

Geiseltalsee als Tauchdestination

Trotz seiner beachtlichen Größe ist der See in Taucherkreisen relativ unbekannt. Am Ostufer des Tauchrevieres in Sachsen-Anhalt haben sich zwei Tauchbasen niedergelassen. Ein kurzes Telefonat reicht, um einen Tauchgang zu verabreden. Nach einigen hilfreichen Hinweisen bezüglich der Struktur des Gewässers und des geplanten Tauchgangs, kann es gleich losgehen: Das Outfit an und die Scooter wässern. Eine kleine Erkundung lohnt sich deshalb auf jeden Fall und garantiert Abenteuer pur. Wenn Sie alles sehen möchten, ist ein motorisierter Tauchgang unumgänglich.

Drei Taucherplattformen befinden sich in 7 m, 12 m und 20 m Tiefe und werden zur Tauchausbildung genutzt. Vor dem „FKK“-Strand befindet sich ein Motorbootwrack auf etwa 15 m Tiefe. Möchten Sie im Geiseltalsee tauchen, brauchen Sie dazu eine Tauchanmeldung, die Sie am Tauchzentrum Geiseltal erhalten (Campingplatz OT Stöbnitz). Zum Tauchen ist jedoch nur ein Teilbereich des Geiseltalsees freigegeben. Die Taucher werden vom Tauchzentrum zu den Einstigstellen mittels Shuttlebus gefahren. Auf der Maximaltiefe von 15 Metern schwankt die Wassertemperatur zwischen 3 und 4 Grad Celsius.

Erkunden Sie zahlreiche Besonderheiten am Seegrund

Während des Tauchgangs stößt man öfters auf Zeitzeugen vor dem großen Wasser. Unter Wasser erwarten den Taucher ausgedehnte Algen- und Pflanzenfelder sowie Baum- und Strauchreste, die mit Dreikantmuscheln bewachsen sind. Besonders schöne Fotomotive garantiert der Tauchgang durch die Unterwasserwäldchen. Zum Teil ist der Seegrund von einer canyonartigen Struktur geprägt und seine maximale Tiefe beträgt 78 m. Rostrote Ablagerungen von Eisenoxid bilden auf dem Seegrund einen schönen Kontrast zum grünen Bewuchs. Der See ist ein beliebtes Angelgewässer und es wird jährlich viel Fisch wie Aal und Maräne eingesetzt. Es sind auch auffällig viele Kamberkrebse zu beobachten.

Ein Tauchgang im Geiseltalsee ist absolut zu empfehlen und wird garantiert für eine unvergessliche Erfahrung sorgen.